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Folge 12: 3 Tipps gegen eine vorschnelle Kündigung
Auf die Hand: Der Weiterbildungssnack
Ihr beschäftigt euch mit der Frage, ob ihr euren aktuellen Job kündigen wollt? Dann ist diese Folge genau richtig. Viele Menschen spielen mit dem Gedanken ihren derzeitigen Arbeitgeber zu wechseln. Einige suchen nach mehr Sinn in ihrem Job. Widerum andere wollen Karriere machen oder mehr Geld verdienen. Vielleicht soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser werden. Die Gründe zu kündigen sind vielfältig.
In der aktuellen Folge gebe ich euch drei Fragen auf den Weg, die ihr euch stellen könnt, bevor ihr euren Job an den Nagel hängt. Die Fragen helfen euch dabei, eure nächsten Schritte zu planen und bewahren euch unter Umständen vor einem großen Fehler.
Besserjetzt heute mal wieder mit einer Folge auf die Hand dem Weiterbildungsweg für alle, die besser führen wollen. In der heutigen Folge widme ich mich dem Thema Kündigung und es gibt im Leben nur wenig Fragen, die einen so sehr beschäftigen wie die Frage Soll ich meinen Job kündigen?
42% der Befragten einer Gallup-Studie sind bereit, den Job zu wechseln.
Ja oder nein? Laut der aktuellen Gallup Studie sind 42 % der Befragten bereit, in den nächsten drei Jahren ihren Job zu wechseln. Und ich weiß aus eigener Erfahrung. Die Frage. Kündige ich meinen Job vielleicht auch ohne einen Plan B? Kann einem echt den Schlaf rauben. Und aus diesem Grund habe ich drei Fragen mitgebracht, die ihr euch stellen könnt, bevor ihr euren Job kündigt. Somit erhaltet ihr so ein bisschen mehr Orientierung, ob die Kündigung für euch der richtige Schritt ist. Aber schauen wir doch erst einmal auf die Gründe, warum Menschen überhaupt darüber nachdenken, ihren Job zu kündigen. Oftmals hört man den Grund, dass die Wertschätzung im Alltag fehlt. Führungskräfte loben nicht genug, geben wenig Feedback. Die Mitarbeiter wissen also nicht, wo sie stehen. Oftmals kann es auch sein, dass die Perspektive im Unternehmen fehlt. Ebenfalls häufig anzutreffen sind Konflikte mit Vorgesetzten oder mit Kollegen. Und natürlich darf das liebe Geld als Grund nicht fehlen. Für viele ein Grund, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen oder dem alten Arbeitgeber Lebewohl zu sagen.
Doch auch das weiß ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Die Gründe können noch so offensichtlich und stark sein, wenn man sich mal mit dem Gedanken auseinandersetzt, den Job zu kündigen und vielleicht keinen Plan B griffbereit zu haben. Dann kommen ganz schnell Sorgen hoch, die man im Prozess ja immer noch bewältigen muss. Wenn man kündigt, fehlt von heute auf morgen das monatliche Gehalt. Damit zahlt man Miete. Damit versorgt man die Familie, damit vielleicht auch eine Hypothek. Das heißt, wenn ich mich damit beschäftige zu kündigen, brauche ich einen Plan, wie ich dieses Loch, dieses finanzielle Loch erfülle. Hinzu kommt oftmals auch die Sorge, wenn man gekündigt hat, keinen neuen Job zu finden. Der Grund ist meistens sehr diffus und wenn man genauer hinschaut, gibt es dafür keinen berechtigten Grund und keine berechtigte Sorge. Aber dennoch beschäftigt einen das, aus dem Job herauszugehen und nicht genau zu wissen, wohin es führt. Und das ist eine gute Überleitung zu meinen drei Fragen, die ihr euch stellen solltet, bevor ihr euren Job kündigt.
Persönliche Verfassung für eine Kündigung muss stimmen
Kommen wir zu Frage 1: Seid ihr in der Verfassung, eine so langfristige Entscheidung über eure persönliche Zukunft zu treffen? Was will ich damit sagen? Wenn man sich ernsthaft mit dem Thema Kündigung beschäftigt, dann kommt das sehr häufig aus einem Impuls der Überforderung. Es geht darum, aus der Situation, in der man sich gerade befindet, zu fliehen und herauszukommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Druck auf euch ziemlich groß ist. Ja, ich gebe euch recht. Der Gedanke an eine Kündigung kann im ersten Moment erleichternd wirken. Doch diese Entscheidung hat immer zwei Seiten. Es ist das eine, zu sagen, was man nicht will. Und es ist das Eine zu sagen, woraus man verschwinden will. Es gehört aber auch dazu, im nächsten Schritt zu beantworten Wo möchte ich hin? Wie soll mein neuer Job in Zukunft eigentlich aussehen?
Mein Ratschlag diesbezüglich ist Wenn ihr stark unter Strom steht und der Druck sehr hoch ist, beschäftigt euch lieber damit, die momentane Situation zu reflektieren.
Reflektionsfragen:
- Warum dieser Druck?
- Was sind genau die Probleme?
- Was fordert euch heraus?
- Unter hohem Druck eine so langfristige Entscheidung zu treffen?
Noch mal: Es ist das eine zu sagen, was einem stört. Es ist aber das andere zu sagen, wie das Positive aussehen soll. Wie soll der Zielzustand genau ausschauen? Das ist eine Frage, die man in einem Coaching sehr gut besprechen kann. Mein Ratschlag ist also Wenn ihr unter Druck steht, lasst diese Entscheidung, ob gekündigt oder nicht, noch etwas ruhen und reflektiert die Situation. Denn Wut, Ärger, Traurigkeit oder auch Erschöpfung sind keine guten Begleiter für eine so langfristige Entscheidung.
Vermeidungsziel ungünstig – Zielzustand muss beschrieben sein
Frage 2 prüft, ob eine Veränderung innerhalb des Unternehmens keine Option ist. Was will ich damit sagen? Ihr habt euch in den letzten Jahren ein Netzwerk aufgebaut. Ihr seid bekannt für das, was ihr könnt. Ihr seid bekannt für euer Wissen. Ihr habt eine Reputation im Unternehmen. Außerdem habt ihr genügend Know how, euch im aktuellen Unternehmen zurechtzufinden. Ihr wisst sozusagen, wie der Hase läuft. Wechselt das Unternehmen bzw. kündigt ihr und sucht euch dann einen neuen Job.
Springt ihr auf jeden Fall ins kalte Wasser? Das kann gelingen. Aber die viel wichtigere Frage ist doch Könnt ihr die Stärke, die ihr im aktuellen Unternehmen erworben habt, nicht für eine neue Chance im alten Unternehmen nutzen? Das heißt, die Stärken, die ihr habt, euer Wissen, euer Netzwerk, eure Reputation kann für neue Aufgaben im Unternehmen doch sehr hilfreich sein.
Die Frage, die ihr euch stellen solltet: Gibt es vielleicht also eine Option im alten Unternehmen? Eine Aufgabe im alten Unternehmen, die ihr übernehmen könnt? Und je nach Größe des Unternehmens wird das zwangsläufig dazu führen, dass wir unter neuen Führungskräften, neuen Kollegen und neuen Kunden beweisen könnt, was ihr drauf habt. Und vielleicht ist das ja bereits der Schlüssel zum Erfolg für mehr Arbeitszufriedenheit. Sollte das Unternehmen etwas kleiner sein und er nicht die Möglichkeit haben, in einen anderen Bereich zu wechseln, dann könnte Job Crafting für euch das Richtige sein. Job Crafting ist ein Ansatz, seinen eigentlichen Beruf, seine eigentliche Aufgabe und Position neu auszurichten und weniger aus dem Gedanken, dass eine Führungskraft euch neue Aufgaben überträgt, sondern dass ihr bottom up überlegt, wie eure Arbeit besser werden kann.
Bitte nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, ungeliebte Aufgaben einfach an den noch weniger geliebten Kollegen abzugeben. Es geht darum, seinen Job mit den Erfahrungen, die ihr gemacht habt, neu auszurichten. Das kann an der Aufgabe sein. Es kann aber auch auf der Dimension der Zusammenarbeit mit Kunden, mit Kollegen sein. Das heißt, fragt euch, wie kommt ihr an Informationen? Wie ist der aktuelle Prozess gestaltet und wie könnt ihr den so ausgestalten, dass euer Job für euch mehr Sinn macht? Und ob eine Kündigung Sinn macht, führt mich auch zur dritten und letzten Frage, die ihr euch stellen solltet. Wenn ihr euch mit der Frage beschäftigt, ob ihr euren Job kündigt, nehme ich die Frage Passt eine Kündigung in eure private Lebensplanung zu kündigen ist eine sehr persönliche Entscheidung und sie unterliegt auch immer der persönlichen Verantwortung von euch. Wenn ihr Kinder habt, die ihr versorgen müsst, wenn ihr in einer Partnerschaft, einer Ehe lebt oder andere Verbindlichkeiten habt, die ihr bedienen müsst, dann wird die Frage nach einer Kündigung auch anders beantwortet.
Verantwortung für Kündigung wird niemand übernehmen
Diese Verantwortung, die wird euch keiner nehmen. Das heißt, ihr müsst die Frage nach der Kündigung auch aus dieser Perspektive beantworten. Für mich war beispielsweise Geld ein wichtiges Motiv und ein wichtiger Grund bei der Entscheidung, ob ich meinen Job kündigen soll oder nicht. Geld hat mich sehr lange in meinem alten Beruf gehalten. Doch als ich mich ernsthaft damit beschäftigt habe, ob ich meinen Job kündige oder nicht, war für mich die Frage Wie lange kann ich eigentlich ohne einen Cent fremde Hilfe überbrücken? Das ist die eine Seite. Die zweite Seite wäre Mit wie viel Euro weniger könnt ihr euren Alltag immer noch genauso gut gestalten wie heute? Das heißt, wenn ihr in einen neuen Job wechselt und nicht einfach nur so kündigt, dann ist auch das ein Aspekt, den ihr berücksichtigen müsst. Das allerdings ist abhängig von eurer persönlichen Lebensplanung. Eine zweite Frage, die damit einhergeht, ist die Frage Wie wichtig ist euch Arbeit? Ihr seid ja mehr als bloß euer Job. Das heißt, ihr habt Kinder, die ihr versorgen müsst. Eine Familie, die ihr betreuen müsst.
Vielleicht habt ihr Angehörige, die ihr pflegt. Vielleicht habt ihr ein Ehrenamt, das sie bekleidet. Oder ihr habt einfach Hobbys, die euch sehr wichtig sind. Das heißt, wenn ihr euch mit der Frage beschäftigt kündige ich jetzt? Ja oder nein? Dann ist ja auch die Frage inwiefern schränkt euch eure Kündigung in dem, was euch sonst noch wichtig ist, ein? Und die Frage, die sich dann anschließt, ist, wenn ihr in einen neuen Job wechselt, inwiefern kommt das, was euch noch ausmacht, Platz im neuen Job? Das ist also die klassische Frage nach Work Life Balance. Allerdings ist es wichtig, sich diese Fragen zu stellen und zu einer Antwort zu kommen, die euch zufrieden macht. Der Job ist ein wichtiger Teil eures Lebens. Er ist aber nicht alles. Das heißt, wenn ihr euch mit der Frage beschäftigt Kündigung ja oder nein, ist es wichtig, sich auch mit den persönlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Das waren auch schon meine drei Fragen, die ihr euch stellen solltet, wenn ihr euch mit der Frage beschäftigt, ob ihr euren Job kündigen sollt.
Fazit – Kündigung bleibt persönliche Entscheidung
Fassen wir noch mal kurz zusammen, was für drei Fragen das genau sind. Frage eins Bin ich in der Verfassung, eine langfristige Entscheidung für meine berufliche Zukunft zu treffen? Frage zwei Gibt es die Option, dass ich mich in meinem jetzigen Unternehmen noch einmal verändere und frage drei Passt eine Kündigung in meine persönliche Lebensplanung? Mir ist ganz wichtig, dass ihr wisst, eine Kündigung ist ein sehr persönliches Thema. Ob es sich zu kündigen lohnt. Könnte am Ende wirklich nur ihr beantworten. Es wird keine Regeln und kein Rahmen geben, keine Checkliste geben, die euch vorgibt, wann ihr einen Job zu kündigen habt oder nicht. Das heißt, es kann durchaus sinnvoll sein, sich in einem Coaching mal mit dem Thema zu beschäftigen.
Wenn ihr dabei Hilfe braucht, meldet euch gerne bei mir und wir beleuchten in einem Coaching eure persönliche Situation. Mir bleibt nicht mehr viel übrig, als euch eine schöne Woche zu wünschen. Bleibt gesund und bis zur nächsten Folge euer Michael.
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