Ein souveräner Führungsstil ist ein wichtiges Ziel für den Start als Führungskraft. Zu Beginn ist man oft mit vielen Sorgen und Ängsten konfrontiert. Man muss Entscheidungen treffen, Probleme lösen und gleichzeitig das Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Auge behalten.
Ein souveräner Führungsstil ist wichtig im Hinblick auf die Aufgaben
Hinzukommen die neuartigen oder andersartigen Aufgaben in dieser Funktion. Die Arbeitswelt einer Führungskraft verändert sich stark im Vergleich zum Alltag eines Mitarbeiters. Ein souveräner Führungsstil hilft dabei, folge Widrigkeiten zu verarbeiten:
- Starke Arbeitsverdichtung
- Sehr kurze Arbeitszyklen mit verschiedenartigen Tätigkeiten
- Konstanter Druck
- Häufige Arbeitsunterbrechung, dadurch oft ungeplanter Tagesablauf
- Arbeitszeit im Schnitt zwischen 1 und 5 Min. ungestört
- Auf einen 9-Stunden-Tag kommen ca. 200 bis 300 Vorfälle!
- Lange Arbeitszeiten
- Starke Handlungs-orientierung
- Kaum Zeit für reflexive Tätigkeiten
- Hohe verbale Kommunikationsanteile à Durch Meetings und Termine
- Hauptaktivitäten der Führungskraft: Reden und Zuhören
- 40 bis 80% der Arbeitszeit sind Gespräche wie z.B. Telefonate, Konferenzen, Zweiergespräche.
Eintritt als Führungskraft, wenn Aufstieg aus den eigenen Reihen – Perspektivenwechsel
- „Alles beim alten lassen“
- Du warst als Mitarbeiter sehr zufrieden mit den Abläufen und den Prozessen und wollen möglichst wenig verändern, damit Ihr Team auch in Zukunft erfolgreich arbeitet.
- „konkrete Vorstellungen zum Änderungsbedarf“
- Sie haben als Mitarbeiter in ihrer tagtäglichen Arbeit viele Probleme gesehen und kennen die Stellen, an denen typischerweise Fehler auftauchen. Diese Probleme wollen Sie in Ihrer neuen Position schnellstmöglich beheben
Neue Position = Neue Anforderungen = souveräner Führungsstil
Erwartungen: nicht nur operativen Stärken und Herausforderungen des Bereiches kennen, sondern auch die Entwicklung mittel- und langfristiger Strategien
Bevor Sie beginnen Ihre Führungsaufgabe wahrzunehmen, sollten Sie deshalb für sich die folgende Frage beantworten können:
Wohin willst Du deine Mitarbeiter führen?
Erwartungen der Mitarbeiter können vielschichtig sein. Probleme für den Start als FK
- Erwartungen genauer kennenlernen à Gefolgschaft entsteht
- Kompetenzen einschätzen à Weiterentwicklung aber auch Delegieren
- Aufgabe verstehen und annehmen
- Wenn Neueinsteiger: Organisation kennenlernen und Netzwerk finden
- Eigener Erwartungsdruck
Erwartungsdruck = Souveräner Führungsstil
Definition Souveränität: Ein souveräner Mensch ist in der Lage, sein Denken und Handeln eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten. Er lebt sein Leben, ohne sich von Fremdbestimmungen beherrschen zu lassen, und agiert dabei mit einem gesunden Maß an Sicherheit und Gelassenheit.
Souveräner Führungsstil – Tipps
1. Erwartungen klären
Mit wem kläre ich die Erwartungen:
Mir, der eigenen Führungskraft, den Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, Schnittstellen und der eigenen Familie
Offene und verdeckte Erwartungen à Reflexionszeit nehmen und abklopfen, was glaube ich, was man von mir erwartet und was habe ich wirklich geklärt.
Führungskräfte winden sich dann oft raus und können ihren FK hin und wieder keine Orientierung geben. Da müssen sie hartnäckig bleiben.
Persönlich wichtig: Welche drei bis vier Eigenschaften/Verhaltensweisen haben bei dir PRio 1 und warum?
Das klären, damit man grobe Eckpfeiler hat, an denen Du dich und deine MA orientieren können. Die konkrete Ausarbeitung oder die Änderung kannst du im Alltag erledigen.
2. Führe Mitarbeitergespräche und lerne deine Leute kennen
MA wollen wissen, wie ihre FK tickt. Ihr solltet es ihnen gleich tun und viel über sie erfahren.
Was wollt ihr wissen:
- Woran arbeiten meine MA?
- Was sind ihre kurzfristigen Pläne?
- Wie stehen Sie zum Team?
- Gibt es Brandherde oder Konflikte?
- Was ist ihnen an einer FK wichtig?
- Wer braucht wie viel Führung und wie eng?
Wichtig ist: Behandle deine MA als Partner. Geh mit einem Vertrauensvorschuss hinein und arbeite gemeinsam mit ihnen an Zielen und schlussendlich auch an deinen Führungsstil.
Ausgeprägte Kommunikationsbereitschaft (Bereitschaft, sich mitzuteilen und Fähigkeit, zuzuhören und sich einzufühlen)
3. Nimm dir Zeit für Selbstreflexion
Suche dir Zeiträume, in denen du deine Leistung und die Geschehnisse reflektierst. Es wird wichtig sein, aus den eigenen Erfahrungen zu lernen.
Fehler, die passiert sind, kein zweites Mal zu machen. Und Positives öfters zu wiederholen.
Achte dabei auch darauf, mit welchen Entscheidungen haderst du? Was ist dir schwergefallen/was leicht? Zu wem ist eine Bindung entstanden, zu wem noch nicht?
Schmiede daraus einen Plan für die nächsten Wochen.
Wichtig: Es ist kein Meister vom Himmel gefallen. Gesteh dir Zeit und Fehler zu. Das ist menschlich.
Achte aber auf:
- Gesundes Selbstvertrauen (schwierigen Situationen mit Gelassenheit begegnen, Mut zum Entscheiden, Bereitschaft, Fehler einzugestehen)
- Durch Delegation von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung dem Mitarbeiter ein großes Maß an Selbständigkeit ermöglichen
- Führungsmittel Anerkennung und Kritik situationsgerecht und aufbauend einsetzen
- Richtiges Maß an Führungswillen (zu wenig wird oft als Führungsschwäche bewertet, zu viel häufig als Druck und Manipulation)
Ganz schlecht: Ein souveräner Führungsstil ist mit Überlebensstrategien nicht denkbar.
Ein souveräner Führungsstil ist mit Überlebensstrategien nicht denkbar.
- Betonung des Befehlscharakters einer Weisung
- Betont kollegiales Verhalten (Mitarbeiter als Kumpel)
- Künstliche Distanz (Vermeidung persönlicher Kontakte in der Hoffnung, dadurch eine unangreifbare Position zu erlangen)
- Ausspielen der Mitarbeiter gegeneinander („So lange sie sich gegenseitig bekämpfen, bleibe ich unangetastet“)
- Zurückhaltung von Informationen (Mitarbeiter werden in Abhängigkeit gehalten, können nur unzureichend selbständig arbeiten, sind auf die Informationen angewiesen)
Zusammenfassung
- Erwartungen klären
- Führe Mitarbeitergespräche und lerne deine Leute kennen
- Nimm dir Zeit für Selbstreflexion
- Bemerke Überlebensstrategien