Die Führungsstile nach Kurt Lewin: Eine Einführung in verhaltensorientierte Ansätze
In unserer Serie zu den Führungsstilen richten wir heute den Fokus auf die verhaltensorientierten Ansätze, speziell auf die Arbeiten von Kurt Lewin. Während sich eigenschaftsorientierte Ansätze auf angeborene Persönlichkeitseigenschaften konzentrieren, betonen verhaltensorientierte Ansätze die erlernbare und veränderbare Natur von Führungsverhalten.
Der Human-Relations-Ansatz als Basis
Die Grundlage für verhaltensorientierte Ansätze legte der sogenannte Human-Relations-Ansatz. Dieses Managementmodell stellt die soziale Interaktion zwischen Menschen in den Vordergrund und identifiziert mehrere wichtige Merkmale:
– Zusammenhang zwischen Effizienz und Beziehungen: Die Beziehung zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden beeinflusst die Effizienz.
– Bedeutung der Kommunikation: Offene Kommunikation ist entscheidend.
– Einfluss persönlicher Ansichten: Persönliche Ansichten und Verhaltensweisen der Mitarbeitenden beeinflussen die Organisation.
– Leistungssteigerung durch Zufriedenheit: Zufriedenheit steigert die Leistung, nicht Zwang.
Verhaltensorientierte Ansätze nach Kurt Lewin
Kurt Lewin ist bekannt für die Identifikation und Beschreibung dreier grundlegender Führungsstile:
1. Autoritärer Führungsstil:
– Beschreibung: Entscheidungen werden von einer Person getroffen, meist der Führungskraft, ohne Beteiligung der Mitarbeitenden.
– Vorteile: Schnelle Entscheidungsprozesse, klare Zuteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
– Nachteile: Potenzielle Überforderung der Führungskraft, fehlendes Mitspracherecht der Mitarbeitenden, was die Motivation und Kreativität negativ beeinflussen kann.
2. Demokratischer Führungsstil:
– Beschreibung: Entscheidungen werden im Dialog mit den Mitarbeitenden getroffen. Aufgaben und Verantwortung werden geteilt.
– Vorteile: Höhere Motivation und bessere Verständigung der Aufgaben, Förderung von Teamarbeit und Kreativität.
– Nachteile: Langsamere Entscheidungsprozesse und mögliche Unzufriedenheit, wenn individuelle Meinungen nicht berücksichtigt werden.
3. Laissez-faire Führungsstil:
– Beschreibung: Die Führungskraft gibt Verantwortung und Entscheidungsfindung an die Mitarbeitenden ab.
– Vorteile: Hohe Selbstverwirklichung und Motivation der Mitarbeitenden, Stärkung der Eigenverantwortung.
– Nachteile: Mangelnde Koordination, mögliche Orientierungslosigkeit und Konflikte innerhalb des Teams.
Fazit
Die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin – autoritär, demokratisch und laissez-faire – bieten unterschiedliche Ansätze zur Führung und sind jeweils in bestimmten Situationen und Branchen effektiv. Ein bewusster Einsatz und das Verständnis der Vor- und Nachteile jedes Stils können Führungskräften helfen, die bestmögliche Arbeitsumgebung zu schaffen.
In der nächsten Ausgabe werden wir uns weiterhin mit verhaltensorientierten Ansätzen beschäftigen und die Unterscheidung von Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung genauer betrachten. Bleiben Sie dran!
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