Auch Mitarbeiter müssen sich auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten.
Mitarbeitergespräch zu Anfang des Jahres, um Bilanz zu ziehen und die Ziele für das neue Geschäftsjahr zu planen und dann kommt ein Mitarbeiter, der sich nicht vorbereitet hat.
Ein Zustand, der häufig vorkommt aber alles andere als wünschenswert ist. Das Mitarbeitergespräch sollte seinem Namen alle Ehre machen. Dort gehört die Mehrheit der Redezeit dem Mitarbeiter.
Bereitet sich dieser nicht vor, dann verfehlt das Gespräch seinen Zweck.
Und falls du jetzt denkst: Super, dann kann habe ich mehr Zeit für meine Punkte, dann mag das stimmen, sinnvoll ist es aber nicht.
Du solltest also ein Interesse daran haben, dass sich deine Mitarbeitenden vorbereiten und gewisse Punkte zumindest im Kopf klar haben, bevor ihr in das Gespräch startet. In einigen Unternehmen gibt es Leitfäden oder Leitfragen, die man den Mitarbeitern vor dem Gespräch zukommen lassen sollte. Ich kann euch nur dazu raten, dies auch zu tun. Versehen mit dem expliziten Hinweis, dass man sich auf diesen Termin vorbereiten möge.
Das bringt mich zu einem weiteren Punkt, der mir in Trainings häufiger begegnet. Und zwar ist es wohl immer noch so, dass viele Mitarbeiter Bedenken, Sorge oder Angst vor einem 4-Augen Mitarbeitergespräch haben. Es herrscht bei einigen Menschen die Überzeugung, dass das MAG nur dazu dient, dem MA ordentlich die Meinung zu geigen.
Sollte das bei Euch im Team der Fall sein, rate ich Euch dazu, eure Beziehung zu den Mitarbeitenden zu reflektieren.
Denn das muss man auch ehrlicherweise dazu sagen: Ein MAG wird zur Tortour, wenn man das ganze Jahr über eine schlechte Beziehung zueinander hat, in der man wenig vertraut, wenig oder mangelhaft miteinander kommuniziert und nicht integer zueinander ist. Sich dann für 60 Minuten zusammenzureißen und an die theoretischen Inhalte aus Trainings, Coachings oder diesem Podcast hier zu erinnern, ist kein guter Führungsstil. – Schminkt euch das das!
Außerdem würde es helfen, Team- oder Schichtgespräche dazu zu nutzen, über den Prozess des Mitarbeitergespräches nochmal genauer zu informieren und den Prozess zu erläutern, der das MAG hat. Sollte das Gespräch auch eine Leistungsbeurteilung geknüpft sein, sollte das auch nochmal erläutert werden, sodass die MA wissen, was sie zu erwarten hat.
Andererseits kann es auch nicht sein, dass die Mitarbeiter den Termin nicht ernst nehmen. Ich beneide keine Führungskraft, die mit so einer Mannschaft arbeiten muss. Ich erlebe FK, die um die 10-15 Mitarbeitende führen müssen. D. h. dass MAG auf jeden Fall 2-3 Tage in Anspruch nehmen. Dann mit Menschen ein Termin durchführen zu müssen, die den Termin nicht ernst nehmen, ist nicht nur anstrengend, sondern auch nicht zielführend.
Auswirkungen, wenn Mitarbeiter sich nicht auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten.
Aus meiner Erfahrung passiert dann Folgendes:
- MA nimmt Feedback kritischer auf
- MA versteht die Beurteilung der Leistung nicht und kann sie nur schwer einordnen
- Die Einordnung der Themen muss zu einem späteren Zeitpunkt erneut vorgenommen werden, wenn der MA den notwendigen Wissenstand hat.
Dabei gibt es sehr gute Gründe, sich als MA auf das MAG vorzubereiten:
- Ziele und Erwartungen klären: Wenn Mitarbeiter sich auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten, können sie ihre Ziele und Erwartungen klären und sicherstellen, dass sie im Gespräch mit dem Vorgesetzten auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind.
- Leistungen reflektieren: Indem sich Mitarbeiter auf das Mitarbeitergespräch vorbereiten, können sie sich über ihre Leistungen im letzten Zeitraum im Klaren sein und ihren Vorgesetzten ein klares Bild von ihrer Arbeit geben.
- Feedback einholen: Wenn Mitarbeiter Feedback von anderen Mitarbeitern oder Kollegen einholen, können sie sich auf mögliche Kritikpunkte vorbereiten und ihre Arbeit verbessern.
- Beispiele bereitstellen: Indem Mitarbeiter Beispiele für ihre Arbeit bereitstellen, können sie ihren Vorgesetzten einen Einblick in ihre Leistungen geben und sich vor möglichen Fragen schützen.
- Karriereentwicklung: Ein Mitarbeitergespräch bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, über ihre Karriereentwicklung zu sprechen und Ziele für die Zukunft zu vereinbaren. Durch eine gute Vorbereitung können Mitarbeiter sicherstellen, dass sie die bestmögliche Unterstützung und Förderung erhalten.
- Mitarbeiterzufriedenheit: Eine erfolgreiche und produktive Diskussion im Mitarbeitergespräch kann dazu beitragen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen und das Arbeitsklima zu verbessern.
Reflexionsfragen, die Deine Mitarbeiter auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten im Download
Sollte es der Fall sein, dass es keine Leitfäden im Unternehmen geben, dann könntest du folgende Reflexionsfragen an deine MA schicken, die sie sich mal mehr mal weniger ausführlich zu Gemüte führen sollten.
Wenn ihr die Fragen haben wollt, schickt mir gerne eine Nachricht und ich schicke sie Euch im Nachgang zu.
- Was sind meine Ziele für das Mitarbeitergespräch? Was erwarte ich von meinem Vorgesetzten und was erwartet er von mir?
- Was habe ich in den letzten Monaten erreicht? Welche Erfolge habe ich verbucht und welche Herausforderungen habe ich gemeistert?
- Welche Feedback habe ich von meinen Kollegen oder anderen Mitarbeitern erhalten? Welche Kritikpunkte gibt es an meiner Arbeit und wie kann ich darauf reagieren?
- Wie empfinde ich die Zusammenarbeit mit Kunden, KollegInnen und Führungskräften im Team und in der näheren Umgebung des Teams?
- Was kann ich meinem Vorgesetzten zeigen, um ihm/ihr einen Einblick in meine Arbeit zu geben? Welche Unterlagen oder Beispiele kann ich bereitstellen?
- Welche Themen möchte ich im Mitarbeitergespräch besprechen? Was sind die wichtigsten Punkte, die ich ansprechen möchte?
- Inwiefern bin ich meinen persönlichen Zielen im letzten Jahr näher gekommen? Welche nächsten Schritte möchte ich besprechen? Wie könnte meine Führungskräfte dies unterstützen.
- Welche Förderung oder Unterstützung benötige ich, um meine Arbeit zu verbessern?
Zusammenfassung
Ich fasse nochmal zusammen:
Mitarbeiter, die sich nicht auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten, ist hinderlich für ein konstruktives MAG. Beide Seiten sollten ein Interesse daran haben, dass die Zeit im MAG gut genutzt wird. Das schließt nicht aus, dass die Vorbereitung schnell bzw. kurz ausfällt, da man das Jahr über gut und intensiv miteinander kommuniziert.
Die Gründe für die Vorbereitung sind:
- Ziele und Erwartungen können geklärt werden: Beziehung MA-FK
- Leistungen reflektieren: Bilanz ziehen und neue Ziele
- Feedback einholen: Stärken und Schwächen einschätzen
- Beispiele bereitstellen: Konkretes Lernen
- Karriereentwicklung: Ziele im persönlichen und unternehmerischen Interesse
- Mitarbeiterzufriedenheit: Klima und Zusammenarbeit, Vertrauen