Zuhören, Fragen, Führen
Folge 32: Wie erkläre ich, dass es keinen Karrieresprung gibt?
„Da muss doch was möglich sein.“
„Ihr könnt doch einfach eine Stelle schaffen.“
„Jetzt bin ich einfach mal dran.“
Na, habt ihr das schonmal von euren Mitarbeitern gehört?
Es ist unangenehm, einem Mitarbeiter mitzuteilen, dass es keinen Karrieresprung gibt – Insbesondere bei großen Karrierezielen. In der heutigen Folge sprechen wir darüber, was Du dir einhandelst, wenn du einem Mitarbeiter den Karrieresprung verwehrst. Außerdem gebe ich die Begründungen an die Hand, die typisch dafür sind, dass eine Entwicklung ausbleibt. Natürlich erhältst Du auch Tipps und Tricks wie du im Gespräch konkret damit umgehst.
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Es ist unangenehm, einem Mitarbeiter mitzuteilen, dass es keinen Karrieresprung gibt – Insbesondere bei großen Karrierezielen.
Was handeln wir uns ein? – Karrieresprung bleibt aus
Frustration und Unzufriedenheit: Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie in ihrer Karriere nicht vorankommen, kann dies zu Frustration und Unzufriedenheit führen. Sie können sich unterfordert fühlen und sich nicht wertgeschätzt fühlen.
Motivationsverlust: Ohne die Aussicht auf Karrierefortschritte kann es schwierig sein, motiviert zu bleiben und das Interesse an der Arbeit zu behalten. Mitarbeiter können sich langweilen und ihre Arbeit als routiniert und unbedeutend empfinden.
Verlust von Talenten: Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihnen die Karriere verwehrt bleibt, kann dies dazu führen, dass sie sich nach anderen Karrieremöglichkeiten umsehen und die Organisation verlassen. Dies kann zu einem Verlust von Talenten und Know-how für die Organisation führen.
Verminderte Leistung: Wenn Mitarbeiter unzufrieden sind und ihre Karriereperspektiven eingeschränkt sind, kann dies auch Auswirkungen auf ihre Arbeitsleistung haben. Sie können sich weniger engagiert und produktiv fühlen und ihre Arbeit nicht so sorgfältig ausführen wie sonst.
Menschlich mag das alles nachvollziehbar sein, aber du als Führungskraft musst du die unternehmerischen Geschicke im Blick halten. Die Gründe für eine ausbleibende Entwicklung sind vielfältig und haben auch die Berechtigung.
Die wirtschaftliche Lage: Das ist vielleicht ein schwammiges Argument. Wo fängt die schwierige Lage an und wo hört sie auf? Ist damit der Status-Quo gemeint oder eine erwartete Entwicklung? Mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage geht aber auch oft der nächste Punkt einher, nämlich
Eine fehlende Vakanz: Das Argument, man könne ja eine Stelle schaffen, kenne ich vorrangig aus größeren Unternehmen. Dort gewinnt man den Eindruck, dass die Stellen schneller geschaffen werden als das Kästchen im Organigramm gemalt wird. Wirtschaftlich ist das selten.
Dennoch ist die Tatsache, dass es keine offene Stelle gibt eine sehr relevante. Stellen entstehen, wenn man im Unternehmen die Arbeit teilt und gliedert. Oftmals entstehen neue Stellen, wenn ein Unternehmen sich strategisch neu aufstellt und z. B. neue Geschäftsfelder erschließen will. Das hat allerdings eine größere Umstrukturierung zur Folge und dient nicht der Weiterentwicklung einer einzelnen Person.
Das fehlende Potenzial: Der Mitarbeiter macht seit Jahren einen guten Job. Nun ist er oder sie an der Reihe. Ein Trugschluss ist es zu glauben, dass die gezeigte Leistung ein guter Indikator für zukünftige und höherwertige Aufgaben ist. In der Vergangenheit ist es sehr oft vorgekommen, dass man den oder fachlich Beste zur Führungskraft ernannt hat und sich im Anschluss gewundert hat, dass sich diese Person schwer tut andere Menschen zu führen.
Zu viel Potenzial im Unternehmen: Kaum zu glauben, dass es so etwas in Zeiten des Fachkräftemangels gibt, oder? Mit diesem Punkt will ich auf einen Umstand aufmerksam machen, der oftmals in der Personalentwicklung außer Acht gelassen wird und zwar: Die Stellenbesetzung.
Ein Karrieresprung ist vielerorts Versprechungen, der eingelöst wird. Nicht falsch verstehen: Man darf für gute Arbeit belohnt werden. Ich fände es aber fair, wenn man die Frage der Passung nicht komplett ignoriert und ein Verfahren hat, dass diese Passung ordentlich prüft.
Zum Abschluss möchte ich mit Euch nochmal konkret in das Mitarbeitergespräch eintauchen und euch ein paar Tipps an die Hand geben, die euch im Gespräch helfen können.
Sei ehrlich und transparent: Erkläre dem Mitarbeiter offen und ehrlich, warum es keinen Karrieresprung gibt. „Jeder Jeck ist anders“ aber ich würde an deiner Stelle schon darauf achten, dass dein Mitarbeitender es nicht persönlich nimmt, wenn es nichts Persönliches ist. Besprich daher nicht nur die Gründe, sondern auch einen Prozess und die Kriterien, die zu einer Entscheidung geführt haben.
Vermittele, dass es andere Möglichkeiten gibt: Zum Beispiel durch Weiterbildung, neue Aufgaben übernehmen oder das Unternehmen wechseln (ich weiß: eher unpopulär). Hier geht es darum, die Enttäuschung aufzufangen und den Fokus auf das Machbare zu lenken. Das muss meines Erachtens nicht immer und allein im Job liegen.
Setze realistische Ziele: Hilf dabei, realistische Ziele für den Karrieresprung zu setzen und sich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren. Sollte das Potenzial vorhanden, aber noch einige Lernschritte zu gehen sein, dann lege sie im Mitarbeitergespräch fest.
Wichtig sind die Erklärungen wieso, weshalb und warum der Karrieresprung ausbleibt. Das reicht in viele Fällen aus, um eine innere Ruhe zu bekommen. Diese dient dazu, die weitere Zusammenarbeit anzugehen.
Ganz wichtig: Denk gar nicht daran, jetzt den Basar zu eröffnen. Getreu dem Motto: Entwicklung nein – aber dafür bekommst du eine neue Zulage. Du kannst nur Handeln, wenn du wirklich etwas in der Hand hast. Sonst hast du mit Zitronen gehandelt.
Zusammenfassung Karrieresprung bleibt aus – Wie erkläre ich es?:
Bekommen Mitarbeiter die Chance nicht, sich zu entwickeln, handeln wir uns folgende Punkte ein:
- Frustration und Unzufriedenheit
- Motivationsverlust
- Verlust des Mitarbeiters
- Weniger Leistung
Die Gründe für die ausbleibende Entwicklung haben aber ihre Berechtigung
- Die wirtschaftliche Lage
- Die fehlende Stelle
- Das fehlende Potenzial
- Die große Konkurrenz
Für dich im MAG heißt das:
- Sei ehrlich und transparent
- Vermittele weitere Möglichkeiten
- Setze neue realistische Ziel
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